Archiv 2015

Termine:
6.-8.11.2015        Rundum-Gesund: Ein bewegtes Wochenende im NFH Rahnenhof
11.4.2015            Schnupperkurs Gesundheitswandern bei der vhs Ettlingen
15.-23.3.2015      Frischkostwoche im NFH Rahnenhof (SWV Donnersberg)
8.-14.3.2015        Fasten-Wander-Woche in der Sportschule Edenkoben (PWV)
01.03.2015          Schnupperkurs Gesundheitswandern in Heidelberg mit dem Schwarzwaldverein OG Heidelberg
10.01.2015          Vortour Schnupperkurs Gesundheitswandern in Heidelberg

Zuletzt gelesen:
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Emmer, Quinoa und die fast vergessene Alblinse im Feldversuch
Quelle: BNN Nr. 248 - Dienstag, 27.10.2015 von Mitarbeiter Ekart Kinkel
LTZ Augustenberg berät Ökobauern beim Anbau von alten Getreidesorten / Abwechslung in der Fruchtfolge ist Verjüngungskurz für die Äcker 
Quinoa-Burger mit Mozzarella-Füllung, geschmorter Orangenfenchel auf Amarant und ein Getreiderisotto aus Emmer, Rotwein und Parmesan: Was sich anhört wie ein Auszug aus der Speisekarte eines veganen Bio-Restaurants sind in diesem Fall Kochrezepte aus Infobroschüren des Landwirtschaftlichen Technologiezentrums Augustenberg (LTZ) in Karlsruhe-Durlach. Dort werden auf einem knapp fünf Hektar großen Versuchsfeld alte Getreidesorten wie Emmer, Einkorn oder Dinkel sowie die sogenannten Pseudogetreide Buchweizen, Quinoa und Amarant angebaut und analysiert. "Der Markt für die alten Getreidesorten boomt", sagt Martina Reinsch vom Referat Agrarökologie am LTZ.
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Emmer, Einkorn und Dinkel hätten als "Vorfahren" der heutigen Weizensorten zwar einen geringeren Ertrag und auch die Verarbeitung sei wegen der erforderlichen Arbeitsschritte zur Trennung von Spelzen und Körner etwas aufwendiger und kostspieliger. "Aber der Anbau birg auch Vorteile", stellt Reinsch klar. So gelten die traditionellen Sorten als widerstandsfähiger und weniger anfälliger für Schädlinge. Auch die Biodiversität wird laut Reinsch durch den regelmäßigen Anbau von Dinkel oder Amarant erhöht und für die Böden sei die gezielte Abwechslung in der Fruchtfolge eine regelmäßige Verjüngungskur.
"Die alten Sorten sollen den Weizen nicht ersetzen", sagt Reinsch, "aber sie stellen eine erstrebenswerte Ergänzung dar." Auch für eine ausgewogene Ernährung seien Einkorn & Co eine sinnvolle Alternative. So haben Dinkel, Einkorn und Emmer einen wesentlich höheren Gehalt an Mineralstoffen wie Zink und Selen, denen wichtige Eigenschaften beid er Stärkung des Immunsystems gegen Krebs zugesprochen werden. Auch der hohe Gehalt an Vitamin E und Lutein sorgt für das gute und gesunde Image der alten Sorten.
... geschmacklich können die alten Sorten ohnehin mit den hoch gezüchteten Weißweizen mithalten. "Vom Brot bis zum Bier kann man alles damit machen. Das schmeckt dann meist etwas kräftiger", sagt Reinsch. 

Wer mehr wissen will:
https://de.wikipedia.org/wiki/Lutein 
https://de.wikipedia.org/wiki/Landwirtschaftliches_Technologiezentrum_Augustenberg
http://www.bio-aus-bw.de/site/pbs-bw-new/get/documents/MLR.LEL/PB5Documents/ltz_ka/Service/Schriftenreihen/Hinweise%20zum%20Pflanzenbau/%C3%96kolandbau/HinweisePflanzenbau_Amarant_DL/Pflanzenbau%20Amarant.pdf
http://www.bio-aus-bw.de/site/pbs-bw-new/get/documents/MLR.LEL/PB5Documents/ltz_ka/Service/Schriftenreihen/Hinweise%20zum%20Pflanzenbau/%C3%96kolandbau/HinweisePflanzenbau_Einkorn_DL/Pflanzenbau%20Einkorn.pdf

 

Renaissance des robusten Einkorns
Quelle: BNN Nr. 108 - Dienstag, 12.05.2015 von Mitarbeiter Franz Lechner
Bio-Bauern entdecken und vermarkten urzeitliche Getreidesorten / Weniger anfällig für Krankheiten durch Pilze
"Zurück zu den Wurzeln" ist das Motto, dem einige Bäckereien und Landwirte im Enzkreis neuerdings folgen. Zumindest wenn es um den Getreideanbau und die Verwertung von Getreide geht. Während die Landwirtschaft in den vergangenen Jahrzehnten nämlich durch die Zucht ertragsreicher Sorten bestimmt wurde, entdecken vor allem Bio-Bauern ausgerechnet die Sorten wieder, die am Anfang der landwirtschaftlichen Entwicklung standen: Emmer und Einkorn, die Vorfahren des Weizens, die schon seit der Steinzeit angebaut werden.  

Einer, der sich mit diesen Urahnen unserer heutigen heutigen Weizensorten schon seit Jahren beschäftig ist Manfred Rapp, einer der Organisatoren der Urfelder auf der Mühlackerner Gartenschau. ... "Die alten Sorten sind zwar ertragsarmer, dafür ist ihr Korn aber reicher an Aminosäuren, Mineralstoffen und Vitaminen als das der modernen Weizensorten." ... "Dafür ist das Urgetreide aber deutlich robuster, beispielsweise ist es weniger anfällig für durch Pilze verursachte Getreidekrankheiten", sagt Rapp. Ein großer Vorteil für Bio-Landwirte, die beim Anbau von Getreide weitgehend auf Chemie verzichtet.

... "Vorerst werden Emmer und Einkorn wahrscheinlich ein Nischenprodukt für die gesundheitsbewusste Ernährung bleiben", ist sich auch Rapp darüber im Klaren, dass nicht die gesamte Landwirtschaft auf alte Getreidesorten umsteigen wird.

TERMIN "Das Korn der frühen Jahre" heißt eine vom Landesamt für Denkmalpflege im Heimatmuseum Mühlacker organisierte Ausstellung. Vom 13. Mai bis zum 06. September - parallel zur Gartenschau - wird über die Bedeutung alter Getreidesorten in der Region informiert.

Mehr zum Thema auch unter:
http://www.pfenz.de/wiki/Heimatmuseum_M%C3%BChlacker Heimatmuseum Mühlacker
http://www.gartenschau-muehlacker.de/enzgaerten/index.php Gartenschau Mühlacker
http://www.emu-verlag.de/index.php/cPath/21_24http://www.emu-verlag.de/product_info.php/products_id/335 KORNGESUND - Das Getreide-Handbuch von Waltraud Becker (Emu-Verlag)

 

HARTNÄCKIG - Mythen zum Thema Essen
Quelle: demeter Journal 25 - Frühjahr 2015
Die Lösung ist individuell
... Gutes Essen kostet mehr?
Studien zeigen, dass überlegt eingekaufte, unverarbeitete, regionale und saisonal Bio-Lebensmittel nicht teurer sind als eine herkömmliche Ernährung mit Naschkram, Alkohol und Fast Food. Länger schon vermuteten Wissenschaftler, dass Bio-Lebensmittel uns auch mit mehr Nährstoffen versorgen können. 2014 ist dazu eine bedeutende Studie erschienen, die zeigt, dass die Umstellung auf Bio-Gemüse wirkt, als ob wir tägliche eine ganze Portion Gemüse mehr essen, weil sie mehr Zellschutzstoffe/Antioxidantien enthalten. So bekommt man also mehr für sein Geld. Bei biodynamischen Waren, die sich häufig durch ihr ausgeprägtes, charakteristisches Aroma auszeichnen, spricht das sogar für ein noch stärkeres Plus an bioaktiven Substanzen, die mit dem Aroma in Verbindung stehen.

Mehr zum Thema auch unter:
http://www.wissenschaft.de/leben-umwelt/gesundheit/-/journal_content/56/12054/4065346/1:0-f%C3%BCrs-Bio-Gem%C3%BCse/ 1:0 fürs Bio-Gemüse
http://info.kopp-verlag.de/medizin-und-gesundheit/gesundes-leben/david-gutierrez/grosse-neue-studie-beweist-bio-lebensmittel-sind-gesuender-und-nahrhafter-die-ergebnisse-werden-vo.html Große neue Studie beweist: Bio-Lebensmittel sind gesünder und nahrhafter
http://journals.cambridge.org/action/displayAbstract?fromPage=online&aid=9325471&fileId=S0007114514001366


Messe FRUIT LOGISTICA vom 04.-06.02.2015 in Berlin
Quelle: BNN (Badische Neueste Nachrichten) vom Mittwoch, 04.02.2015
Obst- und Gemüsemuffel
Ausgewogene Ernährung genießt bei Deutschen keine hohe Priorität
(von BNN-Mitarbeiterin Ulrike von Leszcynski)

Berlin: Die Freude vieler Deutscher an der gepflegten Schnäppchenjagd hört bei Obst und Gemüse auf. Obwohl die Preise 2014 im Vergleich zum Vorjahr stagnierten oder danken, griffen die Bundesbürger an der Obst- und Gemüsetheke nicht wesentlich häufiger zu, bilanzieren die Veranstalter der Berliner Messe "Fruit Logistica", eines der großen Branchentreffen weltweit, das heute in der Hauptstadt beginnt. Es ist ein Phänomen, das den Deutschen Fruchthandelsverband schon länger umtreibt. Warum sind die Deutschen solche Obst- und Gemüsemüffel - und warum wird das von Generation zu Generation schlimmer? 

Mit dem Preis hat es wohl weniger zu tun als mit gesellschaftlichen Veränderungen. Preise runter gleich Menge hoch - diese Logik gilt nach Einschätzung des Marktforschungsinstituts GFK nicht für Obst und Gemüse. Beispiel Äpfel: Das beliebte Obst der Deutschen war 2014 fast zehn Prozent billiger als im Vorjahr, weil die Ernten in ganz Europa gut ausfielen. In den Einkaufkörben der Haushalte aber lagen im vergangenen Jahr 18,5 Kilogramm Äpfel - und damit fast genauso viele wie 2013 (Minus 0,4 Prozent). Eine Konsumexpansion sei trotz stabiler oder niedriger Preise also nicht zu erwarten, folgern die Forscher - und raten der Branche zu "Mehrwertstrategien", die den Verbraucher zum Kauf reize. Bei dem Thema wirkt der Deutsche Fruchhandelsverband (DFHV) leicht frustriert bis ratlos.

"Obst und Gemüse sind wohl nicht sexy genug", resümiert DFHV-Präsident Dieter Krauß. "Es gibt keine Marken, keine emotionale Bindung." Sogar Mineralwasser schaffe es, sich besser zu vermarkten. Und für siebenstellige Werbekampagnen habe die Branche kein Geld, die Gewinnmargen dafür seien nicht üppig genug - und der Erfolg zweifelhaft.

Rund 155 Kilogramm Obst und Gemüse lagen 2014 durchschnittlich in den Einkaufskörben für jeden Privathaushalt in Deutschland. Nach den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung ist das zu wenig. Danach müsste allein ein Erwachsener im Jahr mindestens 90 Kilogramm Obst und 146 Kilogramm Gemüse essen, um sich ausgewogen zu ernähren. Die Werte liegen schon pro Tag weit darunter, bei Männern noch mehr als bei Frauen. Dabei sind Lebensmittel in Deutschland vergleichsweise günstig. Doch im Warenkorb machen sie nur rund 9,3 Prozent aus.

"Vor einer Generation waren es 30 Prozent", seufzt DFHV-Präsident Andreas Brügger. Die Gründe scheinen tiefer zu liegen. "Der Lebensstil ändert sich", sagt Ulrike Niggemann, Vorsitzende des Messebeirats der Fruit Logistica. Auf der einen Seite gebe es Nischen wie Bio und Vegan, auf der anderen Seite werde der Anteil der Außer-Haus-Esser immer größer. Drei von vier Haushalten bestehen nach Angaben der GfK auch nur noch aus ein oder zwei Personen. Singles aller Altersgruppen und deutlich mehr Senioren als früher - regelmäßig gekocht wird da seltener.

siehe auch:
http://www.fruitlogistica.de/Presse/Pressemitteilungen/News_7872.html
http://www.gfk.com/de/panel-teilnahme/Seiten/default.aspx
http://www.dfhv.de/